Zigaretten- oder auch Tabak-Karten:

Zigaretten-Karten wurden Zigaretten-Päckchen beigelegt um für das Produkt zu werben und den Absatz zu steigern. Üblicherweise hatten sie eine bildliche Darstellung auf der Frontseite sowie eine Beschreibung des Motivs und die Angaben zum Herausgeber auf der Rückseite. Zigaretten-Karten wurden zwischen dem Ende des 19. Jh. bis Anfang des 2. Weltkrieges herausgegeben. Die strenge Rationierung von Papier während und nach dem Krieg führte zur Einstellung ihrer Produktion.

Auch für andere Produkte, wie Tee, Seife, Schokolade, Haferflocken und viele andere, wurden Karten aufgelegt. Diese Karten werden im englischsprachigem Raum, in Abgrenzung zu den traditionellen Zigaretten-Karten, als „trading cards“ oder „trade cards“, in Deutschland zum Teil als Sammelbilder bezeichnet oder sie werden einfach nach ihrem Herausgeber (etwa Liebig-Karten) benannt. Zwischen den beiden Weltkriegen dominierten die Zigaretten- oder Tabak-Karten, nach dem 2. WK die Sammelbilder. Diese Tee-, Schokoladen-, Kaugummi- oder anderen Sammel-Karten waren nicht selten größer bzw. weichen in der Regel vom fast einheitlichen Tabak-Karten-Format (etwa 6,7 * 3,5 cm) ab..



The Queen Mary

Zwei von 50 Karten aus der Karten Serie
"The Queen Mary" von Englands Nummer 1 der Tobacco Cards W.A. & A.C. Churchman - The Imperial Tobacco Co. Ltd.



Lighthouses

Vorder- und Rückseite einer 50er Serie "Lighthouses". Serien wie diese sind so beliebt, dass es sie als Nachdruck - wie hier mit entsprechendem Vermerk auf der Karte - gibt.


Zigarette Karten wurden herausgegeben um gesammelt zu werden. Da die Hersteller Kunden gewinnen und binden wollten, wurden in der Regel Serien von 25 oder mehr Karten aufgelegt, die sich Themen die für die Zeit besondere Bedeutung hatten (beispielsweise Stars und Glamour, Sport, Transport, Technik, Natur, Tierleben usw.) widmeten. Es wird nachgesagt die Suchtwirkung der Karten sei teilweise größer gewesen als die des Produktes dem sie beigefügt waren.

Der Wunsch Zigarette Karten zu sammeln und zu besitzen bewahrte sich über die Zeit. Er ist heute genauso weit verbreitet wie zu der Zeit als sie ausgegeben wurden. Sie sind zum einen zeitlos, zum anderen gibt ihnen ihr Alter und die Entwicklung einen zusätzlichen Reiz und liefert eine atemraubende Sicht darüber wie die Lebensumstände waren als sie herausgegeben wurden.

Besonders die Karten aus der Zeit bis kurz nach dem 2. WK sind z.T. sehr selten. Damit werden einige Karten und Serien äußerst wertvoll. Ihre Wert wird unvermeidlich weiter steigen.

Sammel-Bilder bzw. Trading-Cards
Liebig Karte

Französische Liebig Karte (Nachdruck)

Hartwig & Vogel AG

Deutsche Karte der Hartwig & Vogel AG, Dresden

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Die Tobacco-Card Show

Die folgenden Tobacco-Card Show's zeigen alle Karten einer Serie mit dem jeweiligen beschreibenden original Texten der Rückseiten. Alle abgebildeten Karten sind, soweit kein eindeutiger Hinweis erfolgt, Originale.


"Merchant Ships of the World" von Will's Cigarettes. Die 1924 erschienene Serie von 50 Karten wird in britischen Katalogen mit etwa £62,00 bewertet.
W.D.& H.O.Wills gelten als die Pioniere im Bereich der Werbung für ihre Produkte. Bereits um 1887 verausgabten sie kleine Text-Karten, bald gefolgt von illustrierten Karten. Als erstes komplettes interessantes Set gilt Wills 1895 herausgegebene Serie "Ships & Soldiers".



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"The Queen Mary" von W.A. & A.C. Churchman. Die 1936 produzierte Serie von 50 Karten wird allgemein mit etwa £65,00 beweret.
Von den ersten Modellversuchen, über den Bau, die Inneneinrichtung, die Herstellung der Kompassrosen, der Flagge durch Schulkinder aus Lytham, Größenvergleiche bis zur Probefahrt - eine wundervolle Zusammenstellung von Motiven aus den Kindertagen der Queen Mary.



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"Wonders of the Queen Mary" von Mars Confections Ltd, Slough. Der Amerikaner Forrest Mars gründete 1932 im englischen Slough die Mars Confections Ltd. um Nougat/Karamel Riegel in einem Milchschokoladenüberzug zu produzieren. Mars-Riegel waren die süßere Variante der damals in den USA produzierten "Milky Way" Riegel (nicht zu verwechseln mit den heutigen europäischen "Milky Way").
Zum Ende der 30er Jahre erschien, als Beilage der Riegel, die aus 25 Karten bestehende Serie Wunder der Queen Mary, mit zum Teil sehr interessanten Daten zur Einrichtung bzw. zur Ausstattung des Transatlantik-Liners.



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Ogden's - Branch of the Imperial Tobacco Co. (of Great Britain & Ireland) Ltd. produzierte 1938 die aus 50 Karten bestehende Serie "Ocean Greyhounds". In den britischen Katalogen wurde die Serie 2003 mit £45,00 bewertet.



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"Passenger Liners" von Browne's Tea. Die in den 60er Jahren produzierte englische Serie von 25 Karten kommt in der Druckqualität nicht im entferntesten an die feine Rasterung der Vorkriegsserien heran. Dennoch ist es eine der schönsten Serien mit Passagierschiffen die in den 50er und 60er Jahren im Einsatz waren.
Gleichzeitig ist die Serie ein gutes Beispiel für den Verlust an Individualität der Karten. Die identische Serie erschien nicht nur als "Browne's Tea" Cards, sondern wurden auch für "Tonibell" Icecream [1963] (Tonis wurde 1937 von dem in Italien geborenen Toni Pignatelli und seiner schottischen Frau in Burnt Oak, Middlesex gegründet und 1960 in Tonibell umbenant. Tonibell Manufacturing Co. Ltd wurde 1964 von British American Tobacco Co. Ltd, gekauft.), für "Northern Co-operative Society Ltd." [1963], für "Bishops Stortford Dairy Farmers Ltd. - Choicest Tips Tea" [1965] und für "Wilcocks & Wilcocks Ltd." [1967] produziert.



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"Life in a Liner" von W.A. & A.C. Churchman. Die 1930 produzierte englische Serie von 25 Karten widmet sich der Einrichtung von Ozeanlinern. Alle Schiffe kommen aus dem Bereich des Commonwealth. So finden sich Darstellungen von Cunard Linern wie der ''Aquitania'', ''Mauretania'', ''Berengaria'' und ''Franconia'', dem White Star Liner ''Olympic'', den P. & O. Linern ''Rawalpindi'', ''Ranpura'', den Canadian Pacific Linern ''Melita'', ''Cathay'', ''Empress of Australia'', ''Empress of Canada'' und ''Empress of France'', dem Furness Withy Motorschiff ''Bermuda'', der Union Line of N. Zealand ''Aorangi'' und den Blue Star ''A'' Class Linern sowie der Royal Mail Steam Packet Co. (R.M.S.P.) Schiffe ''Asturias'' bzw. ''A'' Class Linern.
In den britischen Katalogen wurde die Serie 2003 mit £38,00 bewertet.



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