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Auf der Seite deutsche Schiffspost werden ausgewählte Themen aus dem Bereich offizielle Schiffspost auf deutschen Schiffen vorgestellt.
Da diese Seiten kein Selbstzweck sind, werden die Themen im wesentlichen durch die Besucher auf OceanLiners.de bestimmt werden. Eröffnet werden soll der Reigen der wechselnden Themen mit der deutschen Schiffspost im Englandverkehr.
Wir würden uns über zahlreiche Besucher und die Meinung jedes einzelnen sehr freuen.


Briefe nach England

Schifffahrtsverbindungen zwischen Deutschland und der britischen Insel sind uralt. Segelschiffsverbindungen reichen bis in die Frühzeit, die erste Dampferverbindung zwischen England und Hamburg datiert aus dem Jahre 1825. 18 Jahre nachdem das erste Dampfschiff überhaupt fuhr, eröffnete „The General Steam Navigation Company“, London, mit den beiden Dampfern HILTON JOLIFFE und SIR EDWARD BANKS eine regelmäßige Verbindung zwischen London und Hamburg. 1828 folgte eine Linie nach Hull, 1834 eine nach Goole, 1837 eine zum schottischen Hafen Leith und 1839 eine weitere nach Newcastle.

Allein in der Fahrt zwischen Hamburg und London sind für 1836 122 Reisen mit 15 Dampfern belegt, zwischen Hamburg und Hull waren es sieben Dampfer, die 118 Reisen ausführten.

Allerdings stand Fracht und Post im Zentrum des Verkehrs – nicht Passagiere. Reisende zu den britischen Inseln nutzten die wenigen Plätze auf Frachtschiffen und vor allem die Zwischenstops der großen Transatlantik-Liner.

1917 entstand die erste Eisenbahn-Fährlinie über den Ärmelkanal. 1928 setzte der Reeder Stuart M. Townsend die erste Autofähre zwischen Dover und Calais ein. Eine Strecke die bis heute die Hauptlast des England-Verkehrs trägt.

Bis zum Ende der 60er Jahre wurde auf eine direkte Eisenbahn- oder Passagier- Fährverbindung zwischen England und Deutschland verzichtet.

Weder eine deutsche, noch eine britische Reederei wurden aktiv, sondern die Reederei Lion Ferry A/B aus dem westschwedischen Halmstad blieb es vorbehalten diesem Zustand ein Ende zu bereiten.

1836 in 4 Tagen mit dem Schiff von Hamburg nach London - via Hull


Transitstempel

In der Hafenstadt Hamburg spielte der Schiffs-Verkehr von jeher eine entscheidende Rolle, auch auf postalischem Gebiet war die Schiffsverbindung mit England von besonderer Bedeutung. Aber nicht nur für die englische Schiffspost wurde im Jahre 1826 der Transitstempel SCHIFFS BRIEF - POST HAMBURG in Gebrauch genommen von dem es 2 Stempeltypen gibt.

Im Jahre 1832 wurde auf Befehl eines hochedlen Rates der Freien und Hansestadt Hamburg eine erste Verordnung über Schiffsbriefe erlassen, die die Annahme und Weiterleitung der seewärts ankommenden und ausgehenden Brief-Pakete aus europäischen und außereuropäischen Plätzen über das Hamburger-Staats-Post-Amt (durch das Comptoir für Schiffsbriefe) regelte und das Porto festlegte.


Die Fährschiffslinie nach Harwich

Bremerhaven - Harwich

Gegründet von Lion Ferry AB und der schwedischen Wallenius Rederi, wurde der Bremerhaven-Harwich Dienst von der Bremer Schiffsmaklerei und Linienagentur Karl Geuther & Co. (Karl Geuther & Co., Martinistrasse 58, 28195 Bremen), vermarktet.

Wallenius Wilhelmsen war mit Abstand größte Ro/Ro-Carrier, der Bremerhaven anläuft. 2001 waren es 358 Schiffe, also im Schnitt annähernd eines pro Tag. Stark präsent ist die in Stockholm ansässige Reederei besonders im Nordatlatik-Trade.

Zunächst nur im Sommer sollte eine moderne, kombinierte Passagier- und Autofähre eingesetzt werden, die auch Fracht befördern konnte. Im Winterhalbjahr sollte das Schiff als Kreuzfahrtschiff dienen. Im Sommer sollten alle zwei Tage Abendabfahrten von Bremerhaven bzw. Harwich angeboten werden. Dies war die Zeit der Prinsen mit "s" und dem gelben Schornstein mit dem "B" der Bonnierföretagen AB, Halmstad.

Lion Ferry
Wallenius
Karl Geuther

Bremerhaven-Harwich

Prinzenlinien (Prinz Ferries)

Ende Oktober 1968 schloss eine Hamburger Investorengruppe, bestehend aus der Reederei F. Laeisz, der Hamburgischen Landesbank, der Holsten-Brauerei sowie der Hafen-Dampfschiffahrts AG (HADAG) ein Abkommen mit der Lion Ferry AB. Prins Hamlet wechselte nach Hamburg und wurde zum Prinz mit "z".

Zeigte der Schornstein zunächst noch die silber/grüne Marke der HADAG, so wurde daraus bald die Schornsteinmarke der Prinzenlinien mit Sitz Hamburg.

Die 1975 vom dänischen Reeder Ole Lauritzen gegründete OLAU Line stellte schon wenige Jahre nach Eröffnung eine ernstzunehmende Konkurrenz für die Prinzenlinie dar. Das Management der Prinzenlinie reagierte auf die schwieriger werdende Situation Ende der siebziger Jahre mit einem drastischen Sparkonzept: Die Besatzung wurde (vor allem im Catering Bereich) verkleinert, die Schiffsleitungen zum Sparen angehalten. Die Prinz Hamlet erhielt den Spotnamen "Prinz Dreckspatz".

HADAG Silber/Grün

Prinzenlinien

DFDS-Prinzenlinien

Doch das "Billigfähren Konzept" bewährte sich nicht. Bei zunehmend unbefriedigenden Resultaten der Prinzenlinien, gaben die deutschen Partner ihren insgesamt 50%igen Anteil an dem Unternehmen an Lion Ferry AB zurück. Lion Ferry veräußerte die 50% Anteile umgehend weiter an die dänische DFDS (Det Forenede Dampskibs Selskab). Gleichzeitig wurde vereinbart, dass DFDS innerhalb der nächsten zwei bis vier Jahre die Prinzenlinien ganz übernehmen sollte.

Auf der Prinz Hamlet (2) wechselte das blaue P auf gelbem Grund Anfang 1981 zum neuen Logo der DFDS-Prinzenlinien, dem roten P vor dem weißen Malteserkreuz auf gelben Schornstein .

Prinzenlinien

DFDS-Prinzenlinien

DFDS

Die vollständige Übernahme der Prinzenlinien erfolgte bereits am 1. Mai 1981 und damit der Wechsel zur neuen Schornsteinmarke auf rotem Grund.

Schon Anfang 1982 änderte sich die Schornsteinmarke erneut. Alle DFDS-Schiffe erhielen nun einen weißen Schornstein, der im unteren Drittel drei breite diagonale Streifen in verschiedenen Blautönen bekam. Am Schornstein erinnerte nur noch das weiße Malteserkreuz in blauem Kreis an das alte DFDS-Logo.

Prinzenlinien

Prinzenlinien

Beförderungszahlen Hamburg - Harwich

Anfang März 2002 endete an der deutschen Nordseeküste eine Ära, als die "Admiral of Scandinavia" der DFDS Seaways Hamburg den Rücken kehrte und den deutschen Abfahrtshafen nach Cuxhaven verlegte. Mit der letzten Überfahrt ab Hamburg verabschiedete sich nicht nur der langjährige Kapitän des Schiffes Günther Kullack, sondern auch die vielleicht schönste Art, von einem deutschen Hafen und entlang der Elbe aus eine attraktive Kurzkreuzfahrt mit dem Fährschiff zu unternehmen.

Die Abfahrt der "Admiral" am 26.02.2002 ab Hamburg war die vorletzte und die Ankunft in Cuxhaven am 02.03.2002 die erste überhaupt, denn an diesem Tag wurde die Linie offiziell eröffnet. Und stilgerechte tobte der Orkan "Anna" am 26.02. über Norddeutschland hinweg, so dass die ehemalige "Hamburg" Harwich um 15:00 Uhr - mit insgesamt drei Stunden Verspätung - erreichte. Die "Admiral of Scandinavia" verließ die Hansestadt Hamburg nach einer weiteren stürmischen Rundreise zum letzten Mal am Nachmittag des 28.02.2002. Die am 31.05.1969 eröffnete Line hatte damit 11.961 Tage oder fast 33 Jahre bestanden und rund 3.338.300 Passagiere befördert...

Jahr

Pass.

Pkw

Busse

Rundreisen

1969

68.700

1974

122.700

13.400

1983

143.700

22.200

1986

148.000

21.400

1987

178.000

27.500

1988

195.000

30.200

1989

195.800

30.000

1990

201.500

35.000

430

340

1991

206.900

36.300

310

340

1992

203.800

38.200

230

330

1993

198.600

33.500

250

340

1994

200.600

33.900

360

330

1995

180.300

30.700

240

340

1996

180.800

29.600

270

320

1997

202.500

29.600

250

330

1998

188.600

28.200

310

310

1999

168.600

26.700

180

290

2000

189.900

30.700

190

320

2001

164.300

27.600

140

330

Am 6. November 2005 fährt das Charterschiff "Duchess of Scandinavia" zum letzten Mal von Cuxhaven nach Harwich. Damit gibt es künftig keine Fährverbindung mehr für Passagiere zwischen Deutschland und England.


Die Schiffe und ihre Bordstempel

Ein Klick auf das Bild oder den Namen des Schiffes öffnet die entsprechenden Seiten mit Informationen zum Schiff und den verwendeten Bordstempeln.

* bei Prins Hamlet und Prinz Hamlet (1) sowie
   bei Prins Oberon und Prinz Oberon und
   bei Hamburg und Admiral of Scandinavia
   handelt es sich um das gleiche Schiff


Bild Name Baujahr D-Einsatz BPA Namen
Prins Hamlet * 1966 1966-1969 Nein Prinz Hamlet (1), Rousillon, Kamiros
Prinz Hamlet (1) * 1966 1969-1970 Ja Prins Hamlet, Rousillon, Kamiros
Prinz Hamlet II 1969 1970-1973 Ja Prins Hamlet, Stena Baltica, Nieborow, Sveti Stefan II
Prinz Hamlet (2) 1973 1973-1987 Ja Vikingfjord, Agadir, Ouranos, Golfinho Azul
Prins Oberon * 1970 1970-1978 Nein Prinz Oberon, Nordic Prince, Cruise Muhibah, Munster, Ambassador II
Prinz Oberon * 1970 1978-1982 Nein Prins Oberon, Nordic Prince, Cruise Muhibah, Munster, Ambassador II
Hamburg * 1976 1987-1997 Nein Kronprins Harald (2), Hamburg, Admiral of Scandinavia, Caribbean Express
Prince of Scandinavia 1975 1997-2000 Nein Moby Drea, Prince of Scandinavia, Scandinavian Star, World Wide Expo, Tor Britannia
Admiral of Scandinavia * 1976 2000-2002 Nein Kronprins Harald (2), Hamburg, Admiral of Scandinavia, Caribbean Express
Winston Churchill 1967 1993-1994 Nein Winston Churchill, Mayan Empress
King of Scandinavia 1974 1994-1996 Nein Wellamo, Svea Corona, Dana Gloria, King of Scandinavia, Color Viking, Jupiter
Duchess of Scandinavia 1993 2003- Nein Bergen

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